In losen Abständen stellen wir wichtige Heilige vor: ihr Wirken zu Lebzeiten, die mit ihnen verbundenen Bräuche und Traditionen – und was sie für uns ganz persönlich bedeuten. Dieses Mal widmet sich Maria den Sterndeutern, ohne die die Weihnachtsgeschichte nicht komplett wäre: die Heiligen Drei Könige.
Wir wissen nicht, wie sich die Ereignisse um die Geburt Jesu historisch zugetragen haben. Was wir wissen, ist, dass aus den erwähnten “Sterndeutern”, die zur Krippe kamen, in der christlichen Tradition die “Weisen aus dem Morgenland” und schließlich “die Heiligen Drei Könige” wurden. Sie hatten Kunde von einem neugeborenen König und keine Zweifel, den kleinen Jesus als solchen anzuerkennen, als sie ihn endlich gefunden hatten. Erstaunlicherweise bemängelt niemand, dass sie etwas später kamen. Maria wird froh gewesen sein, dass sie sich nach der Geburt etwas erholen konnte, bevor so hoher Besuch eintraf.
Die Heiligen Drei Könige zeigen: Jesus ist für alle da!
Für mich ist die Ankunft der Könige aus dem Morgenland noch einmal ein deutliches Zeichen dafür, dass Jesus nicht nur für eine bestimmte Religionsgemeinschaft im Abendland gekommen ist, sondern zu allen Menschen: zu solchen aus dem asiatischen, dem arabischen, dem afrikanischen Umfeld, zu denen, die reich genug waren, sich eine lange Reise zu erlauben. Und vorher bereits zu denen, die zu Fuß kommen konnten und ohne große Geschenke herbeieilten. Es ist außerdem ein Zeichen dafür, dass die Erkenntnis, dass uns ein Retter geboren ist, vorher oder nachher oder irgendwann erfolgen kann. Und dass die Anbetung an der Krippe unabhängig ist von Zeit und Ort.
Das ist das Tröstliche: Wenn wir unseren Weihnachtsbaum abbauen und die Krippe wieder eingepackt wird für das nächste Jahr, so bleibt uns die Frohe Botschaft, dass Gott zu uns gekommen ist und in Jesus als Mensch unter uns lebt. Überall und jederzeit.
Maria Griese-Schulte, 06.01.2021
Vielen Dank an Michael Gasch für das Foto der Heiligen Drei Könige in der Kapelle in Drolshagen-Bühren.
In dieser Reihe bisher erschienen:
- Luzia, die Botin des Lichts (Angela Selter)
