“Home is where my heart is” – Die Schöpfung als Spiegel unseres Lebens

Wochenende in Elkeringhausen vom 8. bis 10. April 2016

Unter Leitung von Jan Frerichs, der vor ca. 20 Jahren als Novize im Attendorner Franziskanerkloster war, und daher schon einige Teilnehmer/innen kannte, machten wir uns ein Wochenende lang auf den Weg zum Selbst und zu Gott im Spiegel der Natur. Thematisch unterstützende, leicht zu lernende Lieder begleiteten uns.

Freitagabend erfuhren wir etwas über das Rad des Lebens und seine Qualitäten für unseren inneren und äußeren Weg. Über den christlichen Jahreskreis, der den schon in vorchristlichen Zeiten bekannten (keltischen) Jahreskreis und damals schon gefeierten Feste der Jahreszeitenübergänge weitgehend integriert hat, sowie das kosmische Lebensrad der Hildegard von Bingen näherten wir uns den Qualitäten im eigenen Lebensrad.

Die Schöpfungsmystik, die uns auch im Sonnengesang von Franziskus oder im kosmischen Lebensrad der Hildegard begegnet, geht davon aus, dass wir Teil des ganzen Universums und eins mit dem Göttlichen sind. Als solche „Teile“ können wir von den „Geschwistern“, besonders von der Natur lernen.

Alle Wesenheiten der Natur, ob Tier, Baum, Strauch, Stein, Wind, Wetter, … um Hinweise für die eigene vielleicht anstehende Entscheidung bittend machten wir uns am strahlenden Samstagmorgen getrennt auf die Wege rund um die Tagungsstätte. Einzige Auflage: nichts essen, nicht mit anderen sprechen und alle Sinne öffnen für das, was sich uns zeigt. Für alle vergingen die drei Stunden wie im Flug.

Nachmittags teilten diejenigen, die das wollten, ihre Erfahrungen mit der Gruppe. Jan spiegelte jedes Erlebnis mit seinen Worten, was vieles klarer werden ließ. Es zeigte sich, wie individuell die Wahrnehmung desselben Waldes und der Begegnungen darin war. Und gleichzeitig kam mehreren unterwegs doch dasselbe Lied in den Sinn:

I’m traveling a day.

I’m travling a year.

I’m travling a life-time

to find my way home.

Home is where my heart is.

home is where my heart is.

Home is where my heart is.

my heart is with you.

Quelle: Traditional


In der Nacht zum Sonntag machten sich die jungen Erwachsenen auf, den gegenüberliegenden Berg zu erklimmen und den Daheimgebliebenen Lichtsignale vom höchsten Punkt unterhalb des Kreuzes zu senden. Wir „funkten“ zurück.

Am Sonntagmorgen schließlich konnten wir anhand der biblischen Geschichte “Das Kamel und das Nadelöhr” im Rahmen eines Bibliodramas erkunden, wie wir uns darin verorten. Auch da sind manche Erkenntnisse über sich selbst und die Haltung zum/im Leben deutlich geworden. Wir schlossen mit einem Wortgottesdienst und dem Singen der gelernten Lieder.

Ein reiches Wochenende, das auf jeden Fall nach Fortsetzung mit diesem Referenten ruft! Ich jedenfalls bin dankbar, dass ich dabei sein konnte.

Gabi Bülter