BergSichten am Karfreitag
Golgatha – die Schädelhöhe – ein grausamer Ort. Man lässt Jesus sein eigenes Kreuz auf den Berg schleppen, mühsam, Schritt für Schritt. Ein Weg mit einem Ziel, das keines ist, weil es das Ende bedeutet … für ihn selbst und für seine Angehörigen, die machtlos zusehen müssen. Wer einen geliebten Menschen verliert, verliert gleichzeitig einen Teil von sich selbst.
„Da schrie Jesus noch einmal und starb. In diesem Augenblick zerriss der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Teile.“ (Matthäus 27, 50 – 51).
Wenn einer stirbt, wird denen, die zurückbleiben, oft besonders klar, was im Leben wichtig ist und was unwichtig ist.
Wenn der Vorhang zerreißt, erscheint uns die Welt in einer nicht dagewesenen Klarheit und Deutlichkeit.
Wenn der Vorhang zerreißt, gibt es nichts mehr,
was uns von der Wahrheit trennt,
was uns von Gott trennt,
was uns von der Liebe trennt.
Angela Selter