Tiefenökologie – das tiefe Gefühl, miteinander verbunden zu sein

Spirituelles Wochenende mit Gabi Bott in Lennestadt

„Tiefenökologie, was ist das denn bitte?“, werden sich jetzt wahrscheinlich die allermeisten von euch fragen. So ging es mir auch, als ich mich zu dem spirituellen Wochenende des Franziskuskreises mit Gabi Bott angemeldet habe. Und so viel sei vorweg genommen: Die Teilnahme hat sich sehr gelohnt und es ging nicht um Pflanzenpopulationen am Meeresgrund.

Zum ersten Mal fand ein Wochenende mit dem Franziskuskreis im Jugendhof Pallotti in Lennestadt statt. Das war schon mal die erste gute Entscheidung. Gut ausgestattet, schön eingerichtet und vor allem für die Allermeisten auch nahe gelegen.

Die zweite gute Entscheidung: Unsere Referentin Gabi Bott. Wir hatten von Anfang an das Gefühl, dass sie sich ganz auf uns und den Kurs einlässt und in jeder Situation passende Ideen hatte, die den Kurs so bereichernd machten.

Die Inhalte zu beschreiben, ist schon etwas schwieriger. Tiefenökologie nimmt unsere Mitwelt ganzheitlich in den Blick, also alles um uns herum, seien es andere Menschen, Tiere oder Pflanzen. Dabei beruft sie sich auf die Systemtheorie und Joanna Macy. Das alles klingt nun sehr technokratisch. Das Besondere ist jedoch, dass sich die Tiefenökologie nicht auf kognitive Überlegungen und Diskussionen beschränkt. In zahlreichen Übungen gingen wir unseren Gedanken im Gefühl auf den Grund. Eine Verbindung von Kopf und Herz, die eine viel intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema verlangte, aber eben auch ermöglichte. Unsere eigenen Erlebnisse wurden im gegenseitigen Austausch in Zweier- und Dreier-Gruppen sowie in der Großgruppe fruchtbar. Wir konnten uns gegenseitig in unseren Überlegungen und anstehenden Projekten bestärken und unterstützen.

Erstaunlich war, wie schnell sich einige „Neulinge“ in der Gruppe einfanden und Teil einer sehr vertrauten und sich vertrauenden Runde wurden.

„Tiefenökologie, was ist das denn bitte?“ – wirklich zufriedenstellend beantwortet ist die Frage für euch wahrscheinlich immer noch nicht. Es lässt sich aber auch nur in Ansätzen in Worte fassen – ihr solltet es am besten bei nächster Gelegenheit selbst erleben.

Carl Christian Griese